BERND RUBEN WETTERAU . PRESSE
Pressebericht Schwäbisches Tagblatt im März 2016
Auszug aus dem Pressebericht zur Vernissage "Bildersprache" im Hofcafé in Starzach-Bierlingen am 05. März 2016 mit Bildern von Bernd Ruben Wetterau und Gedichten von Eva Beylich
...helle farbenfrohe Flächen treffen in den Bildern des Sulzauers auf dunkle Abgründe. Geschwungene Bänder, verzogene Würfel und Quader schaffen Räume. Durch Schichtung, Transparenz und Schattenwurf erzeugt Wetterau perspektivische Tiefe. Eine besondere Stofflichkeit wohnt den Farbflächen inne. Ist es Pappe, Glas, Eis oder Fels fragt sich der Betrachter und beginnt Vielschichtigkeit und Geheimnisse des Kunstwerks zu erahnen. Bei jedem Innehalten vor den Bildern lässt sich Neues in ihnen entdecken.
"Alea iacta est" (die Würfel sind gefallen) überschreibt Eva Beylich das Gedicht zu einem Bild, von dem sie sagt, es erzähle ihr Leben. Es beginnt: "Gewürfelt aus dem Dunkel in das Licht des Lebens mit knochiger Hand" und endet mit "Genügsam warten wir, was unser Würfel macht, bevor er fällt". Wie auf dem Bild ist dazwischen die Rede von roter Tiefe, einem weißen Block, der ein steinernes Grab sein könnte und einem grünen, hoffnungsvollen Band.
Ein Bild mit bunten, langgezogenen Zylindern, die auch Stifte sein könnten und welligen, grünen Flächen verband Beylich mit dem Anschlag auf die französiche Satirezeitschrift "Charlie Hebdo". Sie nannte es "ohne Worte": "Die Seiten leer beschattet, die Stifte unentschlossen, Dornenkronen grau ermattet, werden Munitionsgenossen. Schreib, schreib doch endlich, die Leere frisst uns auf. Wo ist noch Mut erkenntlich? Diktiert der Glaube den Verlauf?"
Die Flüchtlingsthematik spiegelt für Beylich ein Bild mit gelbem, geometrischen Körper im Vordergrund und einer geöffneten Kiste auf blauer Fläche vor braunem Hintergrund wider. Die Reise von der lecuhtenden Hoffnung bis zur dunklen Ernüchterung umfassen ihre Worte. Ist die Kiste noch ein Boot oder schon ein Sarg? "Wenn ich ein Bild sehe, dann kommen mir einfach die Assoziationen" sagt Eva Beylich.
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